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Langlebigkeit: Vorbereitung auf eine neue Realität

Zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte wächst die ältere Bevölkerung schneller als die jüngsten Altersgruppen – ein beispielloser demografischer Wandel. Wir leben länger: Bis 2050 werden 2,1 Milliarden Menschen – fast 22 % der Weltbevölkerung – über 60 Jahre alt sein, darunter 426 Millionen über 80. Vor 50 Jahren waren es nur 8,38 %.

Wir altern auch „besser“: Eine 70-jährige Person im Jahr 2022 hat die kognitiven Fähigkeiten einer 53-jährigen und die körperliche Verfassung einer 56-jährigen Person von vor 20 Jahren.

Um die Auswirkungen dieser Entwicklung besser zu verstehen und Sie optimal zu unterstützen, haben wir gemeinsam mit dem National Innovation Centre for Ageing (NICA) eine globale Umfrage in 13 Märkten mit 11.800 Personen ab 50 Jahren durchgeführt.

Anteil an Menschen 65 und älter (% der Gesamtbevölkerung)

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Quelle: Internationaler Währungsfonds, April 2025. Die Daten basieren auf den Bevölkerungsprognosen der Vereinten Nationen und Berechnungen des IWF. Hinweis: Die Balken zeigen den Anteil der älteren Bevölkerung (65 Jahre und älter) an der Gesamtbevölkerung zum Ende des jeweiligen Jahrzehnts. Die Datenbeschriftungen in der Abbildung verwenden die Ländercodes der Internationalen Organisation für Normung (ISO). 

Abkürzungen: AEs = fortgeschrittene Volkswirtschaften/ Adv. Asia and Pacific = fortgeschrittene Volkswirtschaften in Asien und im Pazifik/ EA = Schwellenländer in Asien/ EMMIEs = Schwellen- und einkommensmittelstarke Volkswirtschaften/ excl. = ohne / ausgenommen/ LAC = Lateinamerika und die Karibik/ LIDCs = einkommensschwache und Entwicklungsländer/ MENA = Naher Osten und Nordafrika/ SSA = Subsahara-Afrika

Spannungsfeld zwischen Wunsch und Vorbereitung

Die Forschung zeigt eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach einem langen Leben und der tatsächlichen Vorbereitung darauf (siehe Grafik). Viele Menschen, insbesondere Vor-Rentner, sind unsicher, wie sie ihre Zukunft finanzieren sollen.

  • Zwei von fünf Befragten unterschätzen ihre Lebenserwartung um zehn Jahre oder mehr
  • Fast die Hälfte nennt finanzielle Sorgen als größte Herausforderung im Ruhestand.
  • Über ein Drittel hat keinerlei Altersvorsorge betrieben.
  • Nur 15 % holen sich professionelle Finanzberatung.

Prozentsatz der Befragten, deren Altersvorsorge voraussichtlich für 10 Jahre oder mehr NICHT ausreicht - dargestellt nach durchschnittlicher Lebenserwartung und angenommener Lebensdauer von 100 Jahren.

Quelle: Fidelity International, NICA, Opinium, Oktober 2025.

Vier Säulen der Langlebigkeitsbereitschaft

  1. Finanzielle Stabilität – Einkommen, Notfallreserven, Risikomanagement.
  2. Emotionale Gesundheit – Sinn, Identität, innere Ruhe.
  3. Soziale Verbundenheit – Beziehungen, Gemeinschaft, Zugehörigkeit.
  4. Körperliche Gesundheit – Mobilität, Stärke, Vitalität.

Unsere Umfrage zeigt: Wenn die Finanzen stabil sind, sind auch die anderen Säulen robuster. Fehlt die finanzielle Basis, ist das gesamte System gefährdet.

Vorsorge für den Ruhestand bei Personen kurz vor dem Renteneintritt – mit Plan vs. ohne Plan

Frage: Wie gut fühlen Sie sich auf die Rente vorbereitet? 

Quelle: Fidelity International, Opinium, Oktober 2025. Hinweise: „Mit Plan“ und „Ohne Plan“ beziehen sich auf die Ruhestandsplanung.

Strategien zur Risikominderung

Als Voraussetzung für die Unterstützung der drei weiteren Säulen bei der Vorbereitung auf ein langes Leben ist die Stärkung der finanziellen Säule entscheidend. Um die finanzielle Säule zu stärken, gibt es vier Optionen:

  • Weniger ausgeben
  • Mehr sparen
  • Länger arbeiten
  • Höhere Renditen erzielen

Länger arbeiten – auch in Teilzeit – kann den Ruhestand verkürzen, das Sparvolumen erhöhen und Entnahmen verzögern. Dies wird zunehmend als Chance für persönliches Wachstum und Engagement gesehen.

Neben der Möglichkeit, länger zu arbeiten, haben Menschen zwei weitere Optionen, um Langlebigkeitsrisiken zu verringern: mehr sparen und investieren, um die Altersvorsorge optimal zu gestalten. Die längeren Lebensspannen haben das Risiko erhöht, dass Einzelpersonen länger Leben als Ihre Ersparnisse reichen. Gleichzeitig tragen sie in jüngeren Jahren einen größeren Teil der finanziellen Verantwortung für das Sparen und Investieren für den Ruhestand. Das Investitionsverhalten der Befragten zeigt allerdings: 

  • Durchschnittlich erwartete Rendite: 4,9 % pro Jahr
  • Zwei Drittel investieren in Bargeld oder Äquivalente
  • Ein Drittel in Aktien
  • Ein Fünftel in Staats- und Unternehmensanleihen

Zieht man die Entwicklung der einzelnen Anlageklassen heran, wird deutlich, dass hier noch eine große Wissenslücke besteht, wie man das Risiko von Altersarmut reduzieren kann. 

Wertzuwachs nach Anlageklasse

Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Erträge.

Quelle: Refinitiv, MSCI World Index, FTSE World Government Bond Index und ICE BofA US Treasury Bill Index (G0BA), Gesamterträge vom 31.12.1999 bis zum 31.12.2024.
*Der ICE BofA US Treasury Bill Index (G0BA) wird als Stellvertreter für Bargeld verwendet.

Investitionsverteilung nach Anlageklassen

Frage: Welche der folgenden Spar- und Anlageprodukte besitzen Sie derzeit – falls überhaupt?

Quelle: Fidelity International, NICA, Opinium, Oktober 2025. Cash = Bargeld/ Shares = Aktien/ Bonds = Anleihen

Die Langlebigkeitsdividende nutzen

Die Herausforderung besteht darin, Anreize für eine „Langlebigkeitsgesellschaft“ neu zu gestalten. Effektive Lösungen müssen strukturelle Veränderungen in Politik, Gesundheit, Pflege und Innovation mit individueller Beratung und vertrauensbildenden Maßnahmen kombinieren.

Ein ganzheitlicher Ansatz – der finanzielle Sicherheit mit emotionalem Wohlbefinden, sozialer Verbundenheit und körperlicher Gesundheit verknüpft – ist entscheidend. Dies erfordert Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen, Gemeinschaften und Einzelpersonen.

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